Was ist Honig? — Der süße Stoff der Bienen

Bild einer Honigschleuder
Eine Honigschleuder

Die Bienen erzeugen den Honig – kein anderes Wesen ist dazu in der Lage - indem sie Nektar oder andere sich an lebenden Pflanzenteilen befindende süße Säfte aufnehmen, diese durch körpereigene Substanzen bereichern, eindicken, in Waben speichern und dort reifen lassen. Gewonnen wird der Honig aus den Waben meist durch Zentrifugation (Schleudern), gelegentlich auch durch Auspressen (Heidehonig). 

Honig haben wir dem unendlichen Fleiß der Bienen zu verdanken. Allein um den Nektar für 1 kg Honig zu sammeln, müssen 3 bis 5 Millionen Blüten angeflogen, rund 60.000 mal vom Bienenstock zu den Blüten und zurück. Auf diese Weise sammelt die Biene Nektar, der in den Blüten von Wiesenblumen, Heckensträuchern und Obstbäumen, von Rapsfeldern und Heideflächen abgeschieden wird. Honigtau findet sich an den Nadeln, Blättern, Stengeln und Zweigen von Bäumen und Sträuchern. Die Biene kann in ihrer Honigblase von Stecknadelkopfgröße bis zu 60 mg tragen. Die körpereigenen Stoffe werden dem Sammelgut zugegeben, so dass bereits bei dessen Aufnahme und während des Rückflugs die Umwandlung zu Honig beginnt.

Im Bienenstock übernimmt die Stockbiene das Sammelgut und verarbeitet es mit großer Sorgfalt weiter zu Honig. Dabei verlagert sie das Sammelgut ständig von einer Wabenzelle zur anderen und entzieht ihm dabei Wasser. So reift der Honig langsam heran, wobei er von der Stockbiene mit Enzymen angereichert wird, die z.T. auch antibakteriell wirkende Substanzen in Honig bilden. Dann schließt die Biene die Zellen mit einer dünnen Wachsschicht, um den fertigen Honig vor allen fremden Einflüssen zu bewahren. Im Durchschnitt bringt in Deutschland ein Volk 12,5 kg Honig im Jahr.

Heller, schnell kandierender Blütenhonig im Frühjahr und dunkler, langsam fest werdender Waldhonig im Sommer ist der Lohn für die umfangreiche Arbeit, die Bienen bereiten. Sie stellt auch einen besonderen Beitrag zum Umweltschutz dar. Ohne Bienen würden 80 % der Blüten nicht bestäubt werden.

Honig besteht im Wesentlichen [1] aus Kohlenhydraten . Daneben enthält er Enzyme, Aminosäuren, organische Säuren, Mineralstoffe, Aromastoffe, Pigmente, Wachse und Blütenpollen.

Vorherrschende Kohlenhydrate sind Fructose mit durchschnittlich 38 Prozent und Glucose mit durchschnittlich 31 Prozent. Andere Monosaccharide wurden bisher nicht nachgewiesen. Daneben wurden mehr als 20 Di- und Oligosaccharide identifiziert. Bei den Disacchariden steht Maltose an erster Stelle, gefolgt von Kojibiose. Der Saccharosegehalt kann in Abhängigkeit vom Reifegrad des Honigs stark schwanken. Die Zusammensetzung der Oligosaccharidfraktion wird durch die Pflanzen bestimmt, von denen der Nektar stammt.

Fazit:

Honig ist ein außergewöhnliches Lebensmittel, das in seiner Zusammensetzung mit keinem anderen nativen Lebensmittel vergleichbar ist. Es gibt viele Hinweise auf gesundheitsfördernde und sogar therapeutische Wirkungen. Diese wurden jedoch bisher oftmals nicht mit den heute geltenden wissenschaftlichen Standards untersucht. Vielversprechende Ansätze gibt es insbesondere für den Einsatz von Honig in der Wundbehandlung und der Modulation der Darmflora (siehe auch www.apitherapie.de). Nicht zuletzt bereichern die zahlreichen, geschmacklich stark unterschiedlichen Honigsorten die tägliche Ernährung.

[1] Zusammensetzung von Honig, Angaben in Prozent
Bestandteil Mittelwert Schwankungsbreite
1 mva/kg    
Wasser 17,2 13,4 – 22,9
Fructose 38,2 27,3 – 44,3
Glucose 31,3 22,0 – 40,8
Saccharose 1,3 0,3 – 7,6
Maltose 7,3 2,7 – 16,0
Höhere Zucker 1,5 0,1 – 8,5
Sonstiges 3,1 0,0 – 13,2
Stickstoff 0,04 0,0 – 0,13
Mineralstoffe 0,17 0,02 – 1,03
Freie Säure 1 22 6,8 – 47,2
Lactone 1 7,1 0,0 – 18,8
Gesamtsäure 1 29,1 8,7 – 59,5
ph-wert 3,9 3,4 – 6,1
Diastase-Zahl 20,8 2,1 – 61,2

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