Einige Gedanken zum Honigrühren!

Jeder naturbelassenen Honig kandiert nach einiger Zeit, das bedeutet er kristallisiert oder landläufig gesagt, er verzuckert. Der Zeitpunkt ist abhängig vom Gehalt der Zuckerart Glucose.

Neben vielen Mineralstoffen und Vitaminen besteht Honig hauptsächlich aus den beiden Einfachzuckern Glucose und Fructose. Im Blütenhonig (Nektarhonig) ist der Anteil an Glucose bedeutend höher als im Waldhonig (Honigtauhonig) und deshalb kandiert er schneller.

Die Imker haben nun herausgefunden, dass durch mechanisches Rühren, anfangs mit einem Dreieckstab aus Holz, heute meistens mit Rührstäben aus Edelstahl, die Glucosekristalle klein gehalten werden und der Honig "feinsteif" kristallisiert.

Es gibt viele Methoden und Ratschläge über das Rühren des Honigs.

Hier einige persönliche Erfahrungen

Nachdem der Honig geschleudert, gesiebt und nach einigen Tagen abgeschöpft ist, beginnt die Arbeit des Rührens.

Der Imker darf den Moment nicht verpassen, wenn der Honig beginnt Streifen zu ziehen. Sind erst mal Kristalle auf der Zunge zu spüren, ist es schon zu spät, man kann diese Kristalle auch mit Rühren nicht mehr beseitigen.

Besser einen Tag zu früh beginnen, oder noch besser, mit bereits gerührtem Honig impfen. Auf einen 12,5 kg Eimer ein Pfund gerührten, feinsteifen, leicht angewärmten Honig. Nach dem Impfen kann sofort mit dem Rühren begonnen werden. Es hat den Vorteil, dass man nach dem Abschöpfen nicht warten muss, denn wenn der Rapsanteil hoch ist, hat man den richtigen Moment schnell übersehen.

Wenn ich begonnen habe, rühre ich in der Regel 3 Tage morgens und abends ca. 10 Minuten. Ohne "Impfung" kann es länger dauern.

Nun darf der Moment nicht übersehen werden, den Honig in Gläser abzufüllen, solange es noch geht. Jeder Imker hat schon mal zu lange gewartet und noch mal aufgewärmt.

Ist der Wassergehalt im Honig sehr gering, was ja eigentlich wünschenswert ist, dann wird er im Glas oft sehr hart, obwohl er gerührt ist. Um dem aus dem Weg zu gehen, gibt es eine gute Alternative.

Den Honig nach dem Schleudern wie oben beschrieben rühren und in dem Eimer oder Hobbock (ein größerer Behälter) aushärten lassen. Nach einiger Zeit im Wasserbad oder Wärmeschrank noch einmal erwärmen.

Der Honig muss nicht so lange erwärmt werden, bis er flüssig ist. Es muss nur möglich sein, einmal zu rühren, wenn nach einigen Stunden die Luftbläschen nach oben gestiegen sind, kann sofort abgefüllt werden.

Nun bleibt unser Honig im Glas immer streichfähig "Feinsteif" und wird nicht mehr hart.

P.S. Ist der Honig im Eimer ohne zu rühren hart geworden, muss er, um gerührt werden zu können, so lange erwärmt werden, bis er vollkommen flüssig ist.

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