Honiggewinnung — die verantwortungsvolle Aufgabe des Imkers

Echten deutschen Honig gibt es je nach Gewinnungsmethode als

  • Wabenhonig
  • Scheibenhonig
  • Schleuderhonig

Im Regelfall wird der Honig, mittels einer Zentrifuge (Ausschleudern der Honigwaben mittels einer sog. Honigschleuder) aus Honigwaben gewonnen. Man bezeichnet ihn daher eben als Schleuderhonig. Weniger bekannt ist die Form des Waben- oder Scheibenhonigs. Letzterer ist eine Spezialität und wird im Regelfall als Heidehonig in der Wabe aus reinem Bienenwachs dargereicht. Scheibenhonig wird pur genossen zusammen mit der Bienenwachswabe. Der Honig wird generell als Wabenhonig aus dem Bienevolk entnommen. Der Honig befindet sich noch in der natürlichen Bienenwachswabe. Erst nach dem Ausschleudern der Wabe spricht man von Schleuderhonig. Im Regelfall wird Wabenhonig nicht unmittelbar zum Kauf angeboten.

Kalt geschleudert – ein Ammenmärchen?

Der Honig ist kalt geschleudert. So kann man manchmal lesen, wenn man das Etikett des Honigglases oder des Honigbehälters genauer betrachtet. Was steckt dahinter? Eine besonders schonende Gewinnung von Honig? Oder ist dies etwa nur eine Aussage zu Werbezwecken? Können Sie sich vorstellen, daß man Honig vielleicht auch warm oder heiß schleudern kann? Häufig werden die Verbraucher mit der Aussage kalt geschleudert nicht viel anfangen können. Es liegt hier auch kein besonderes Gewinnungsverfahren für Honig zugrunde. Vielmehr ist es ein geschickter Versuch der Werbebranche uns allen, insbesondere dem Verbraucher zu suggerieren, es wäre eine besonderes Verfahren zur Honiggewinnung genutzt bzw. eingesetzt worden. Der Satz „Der Honig ist kalt geschleudert“ ist ein Wortspiel ohne viel Sinn. Der Honig wird vom Imker aus dem Bienenvolk als Wabenhonig entnommen und nach dem Entfernen des Wachsdeckels auf den Wabenzellen mit Hilfe der Honigschleuder (Zentrifuge) aus den Zellen herausgeschleudert. An der Innenseite der Honigschleuder sammelt sich der Honig und wird dann über den Auslauf der Honigschleuder in geeigneten lebensmittelechten Behältnissen abgefüllt. Die Imkerin, der Imker gibt nichts dazu und nimmt auch nichts aus dem Lebensmittel Honig heraus. Die Waben werden nicht erhitzt oder anderweitig vorbehandelt. Ein Einsatz von Wärme würde rasch die Wabe weich werden lassen und ein Schleudern des Honigs wäre erst gar nicht möglich. Es gibt also weder ein warm noch ein kalt geschleudert in Sachen Honig. Der Honig wird im Sommer bei normaler Tagestemperatur von 20 bis 25 Grad Celsius aus den Waben gewonnen.

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