Erfahrungen eines Jungimkers, Teil 1

Was das alles soll...

An dieser Stelle beschreibt ein Anfänger der Imkerei seine ersten Erfahrungen. Manche von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, werden sicherlich schmunzeln. Ein Teil findet vielleicht, hoppla..., diese Erfahrungen habe ich ja teilweise selbst gemacht. Besonders freue ich mich aber über diejenigen, die, möglicherweise in ähnlicher Situation, anschließend sagen, dass sie in der einen oder anderen Beziehung ein wenig Entscheidungshilfe, vielleicht eine andere Sicht der Dinge oder ganz einfach Interesse gefunden haben.

Dieser Bericht ist aus dem Herzen heraus geboren. Erwarten Sie bitte keine wissenschaftliche Abhandlung. Hier werden sich munter philosophische Betrachtungen, mehr oder weniger gesunder Menschenverstand und andere Betrachtungsweisen abwechseln. Ich hoffe, Sie haben trotzdem Spaß daran.

Über mich

Da steht in der Überschrift der Begriff Jungimker. Dieser Jungimker heißt Peter und befindet altersmäßig am Ende des zweiten Lebensdrittels. Von Kind an technisch interessiert, kann er noch nicht mal eine Wespe von einer Biene unterscheiden. Dass der Vater Gärtner und die Mutter Floristin und Kauffrau waren, hat überhaupt nicht abgefärbt. Aber ein allgemeines Interesse zum Handwerk, speziell Kunsthandwerk, besteht und ein besonders starker Drang zu gutem Essen und Trinken. Sie sehen, auch hier der Hang zur Dekadenz.

Vorspiel, noch ohne Bienen

...oder warum interessiert sich einer für "stechwütige" Damen?  

• Na klar, weil der Honig schmeckt!!!!

Dieses Interesse ist schwierig zu erklären. Aber fangen wir mal mit der im Vorspann genannten Vorliebe für gutes Essen und Trinken an.

Die Älteren unter uns kennen sicher noch den Geschmack von selbst geschlagener Butter. Ohne Emulgatoren oder sonstigen Hilfsstoffen. Ich erinnere mich in dieser Beziehung noch gut an frische Buttermilch. Mmmmhhhhh......, ein Genuss. Oder was anderes. Der damalige Bäcker in unserem kleinen Westerwalddorf buk sein Brot in einem alten Steinofen, der mit Reisigbündeln beheizt wurde. Diese Reisigbündel hießen bei uns "Schanzen". Daher der Name für dieses Brot: "Schanzenbrot". Das hat geschmeckt. Leider gibt es den Bäcker seit Jahrzehnten nicht mehr.

Ich weiß nicht, ob die Erinnerung an die Kindheit nicht zu stark übertrieben ist. Aber häufig ertappe ich mich bei dem Gedanken, dies oder jenes schmeckt nicht, ist übertrieben gesalzen oder gewürzt, und entspricht gar nicht meinen Vorstellungen. Wir haben in unserer Familie angefangen Brot und andere Lebensmittel selbst herzustellen. Allerdings gelingt es nicht immer so, wie man sich das vorgestellt hat.

Ich will mich nicht in alten Kamellen verlieren, sondern erzähle eine Gegebenheit aus dem Jahr 2004. Wir hatten im Supermarkt ein Glas Honig gekauft. Marke, Herkunft, Sorte u.s.w. unbekannt. Irgendetwas stand auf dem Etikett. Aber günstig war der Honig. Na ja, das Glas wurde und wurde nicht leer. Wie es der Zufall wollte, ging ein mir sehr nahe stehender Arbeitskollege in Pension. - Ade Schorsch -, Dich hätte ich gerne noch länger bei uns gehabt. Und noch mal Zufall, ich wusste gar nicht, dass besagter Georg einen Imker als Bruder hat, dessen Honig Georg bei uns in der Firma verkaufte hatte. Otto, ein anderer Arbeitskollege führt nach Ausscheiden von Georg den Verkauf fort. Irgendwie kam ich dann zu vier Glas Honig vom heimischen Imker. Was soll ich sagen? Dieser Honig fand in der Familie Anklang. Nach dem ersten leeren Glas habe ich erst mal die anderen versteckt, damit der Supermarkthonig zuerst alle wird. Kurzum, der Supermarkthonig wurde nicht gegessen und wir haben ihn letztlich zum Biomüll gegeben.  

• ... oder sind es die Nachwirkungen aus der Kindheit?

Wir schreiben das Jahr 1967. Klein-Peter ist 10 Jahre alt und verbringt die Sommerferien, wie immer, bei Tante und Onkel und, Gott sei Dank, beim gleichaltrigen Cousin, 80 Km von zu Hause weg. Die Ferien waren mal wieder klasse, Cousin Bernhard und ich haben, auch hier wie immer, die Nächte mit den Hunden im Heustall verbracht. Pffff, Dummheiten haben wir natürlich auch angestellt. Auch wie immer gut. Tante und Onkel waren, auch wie immer, gnädig mit uns. Damit die unseligen Triebe des Nachwuchses ein wenig gedämpft wurden, kam mein Onkel auf die Idee, uns zum Arbeiten einzuspannen.

"Kinder kommt her, wir wollen Honig schleudern!"

Mann, was war das ein Erlebnis. Waben mit einer Spezialgabel entdeckeln. Mit der Kraft von immerhin zwei Kindern, alleine ging es leider nicht, die Honigschleuder in Bewegung setzen. Immer war irgendwo ein Finger am Honig, den man dann genüsslich abschlecken konnte. Und, hat jemand von Euch schon mal ein Stück gefüllter Wabe wie einen Kaugummi durchgekaut? Ich kann Euch sagen, die Ferien waren schön.

Was gab es noch? Dunkel habe ich noch Aufregungen in Erinnerung, wenn Bienenschwärme ausgezogen waren. Mein Onkel war dann mit einer Wasserspritze bewaffnet, die er auf den Rücken gebunden hatte, unterwegs, um sie wieder einzufangen. Ich glaube, es war noch im gleichen Jahr. Waren es Bienen oder Wespen? Wahrscheinlich Wespen, denn die Tiere waren so gelb. Da haben sich doch gleich zwei Stück in Hose und Strümpfe gemogelt und mich in den Fuß gestochen. Der war dann angeschwollen wie ein riesengroßes Stück Wurst. Aber das waren auch die einzigen negativen Erlebnisse.

Fortsetzung folgt ...

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