Anweisung zur systematischen Varroose-Behandlung & ein Muster für das Bestandsbuch zum Eintragen der durchgeführten Varroose-Behandlung

zur Verfügung gestellt vom Veterinäramt Erding

Anweisung zur systematischen Varroose-Behandlung

 

  1. Während der Trachtzeit (April bis Juli): Reduzierung der Milben durch

            biotechnische Verfahren, z.B.:

       Entnahme von Drohnenbrut

       Bildung von Brutablegern

       Kunstschwarmverfahren

       Fangwabenverfahren

 

  1. Bis zum 15.07. Überprüfung des Varroabefallsgrades aller Bienenvölker.

            Die Beurteilung des Befallsgrades erfolgt entweder:

       über die Kontrolle des natürlichen Milbentotenfalls mit Hilfe von

geschützten Bodeneinlagen, bei denen die heruntergefallenen Milben

nicht durch Wind, Ameisen oder andere Insekten verfrachtet werden

können.

oder:

       Feststellung des Varroabefalles mittels einer Bienenprobe:

Die Bienenprobe kann abgetötet und ausgewaschen (dann ca. 30 Gramm)

werden oder die lebenden Bienen werden mit der Puderzuckermethode

(dann ca. 50 Gramm) behandelt.

 

Tab. 1: Kenngrößen (Juli), angegeben sind die Anzahl Milben:

 

Verfahren

derzeit nicht

gefährdet

kritisch

unmittelbar behandeln/

auflösen

Bodeneinlage (pro Tag)

< 5

5 – 10

> 10

Auswaschprobe (30g)

< 3

3 – 15

> 15

Puderzuckerprobe (50g)

< 5

5 – 25

> 25

 

 

  1. Unmittelbar nach Trachtende (in den meisten Regionen Bayerns ist das

Mitte/Ende Juli der Fall !(= Sommerbehandlung): Abschleudern aller Völker

und sofortige Behandlung mit zugelassenen Arzneimitteln gegen die

Varroamilbe.

Zur Verfügung stehen hierfür

Ameisensäure 60 % ad us. vet.®1(auch mit Handelsname Formivar®),

Apiguard®,

ApiLife Var®,

Thymovar® oder

Bayvarol®.

Die Wahl des Mittels und die Anzahl der Anwendungen sind abhängig von den

Witterungsverhältnissen und dem festgestellten Milbenbefall.

Witterungsunabhängig kann nur Bayvarol® verwendet werden.

Vor dem Einsatz von Bayvarol® ist in jedem Fall ein Resistenztest nach

Anleitung der Packungsbeilage durchzuführen.

 

  1. Von Oktober bis Dezember (= Winterbehandlung):

Grundsätzlich zusätzliche Behandlung mit

Perizin®,

Milchsäure 15 % ad us. vet.®1 oder

Oxalsäuredihydrat-Lösung 3,5 % ad us. vet. ®1.

Perizin®, Milchsäure 15 % ad us. vet.® oder Oxalsäuredihydrat-Lösung 3,5 %

ad us. vet.® dürfen nur in brutfreien Völkern angewandt werden.

 

  1. Bei der Anwendung der Mittel sind die Behandlungs- und

Anwendungshinweise der Hersteller strikt einzuhalten. Im Einzelfall oder bei

unklaren Verhältnissen ist die fachliche Unterstützung durch den Bienen-

Gesundheitswart anzufragen.

 

  1. Über den festgestellten Milbenbefall, alle durchgeführten Behandlungen mit

Arzneimitteln oder anderen eingesetzten Wirkstoffen, ggf. das Ergebnis des

Bayvarol®-Resistenztests und den Behandlungserfolg sind Aufzeichnungen

zu führen.

 

Hilfen zur Varroabehandlung:

 

www.lwg.bayern.de/bienen/krankheiten/

 

http://www.am.rlp.de/Internet/global/startpage.nsf/87f72373f4207cacc1256df2003dcfff/db90e5bb2c27af53c12575d0004d3212?OpenDocument

Anwendungsnachweis